Es bedarf zwar ein Minimum an Grundkenntnissen, um das Spektakel um Nouss, Bock und Ries geniessen zu können; sobald man aber die Regeln verstanden hat, ist das Zuschauen am Rande des Ries (dem trapezförmigen Spielfeld) spannender als ein Agatha Christie Krimi. Beim Hornussen geht es für die schlagende Mannschaft darum, den Nouss (eine Art Puck) so weit als möglich ins gegnerische Feld zu schlagen, während die gegnerische Mannschaft versucht, ihn mit dem Schindel (Abfangschaufel in der Form einer Bäckerschaufel) so früh wie möglich zu stoppen. Wer mehr erfahren will, besorgt sich den ausgezeichneten Dokumentarfilm «Schlagen und Abtun» von Norbert Wiedmer oder fährt im Herbst an die Lenk, wo im Rahmen der AlpKultur® Tage Lenk ein Hornusserturnier samt anschliessender Party stattfindet.
Wo wuchtige Mannsbilder in Zwilchhosen einander so lange «lupfen», bis die Schulterblätter des einen den Boden berühren, ist die Begeisterung der Zuschauer gross. Wann und wo das Schwingen, diese typische schweizerische Variante des Ringens, zum ersten Mal ausgeübt wurde, weiss niemand so genau. Es scheint, dass der Sport schon immer zur Schweiz gehörte – das suggerieren zumindest die «Schwinger-Darstellungen» aus dem 13. Jahrhundert in der Kathedrale von Lausanne. Einst massen sich dabei Sennen und Hirten, heute hat das Schwingen einen festen Platz in der Schweizer Sportlandschaft. An den zahlreichen Wettkämpfen – wie beispielsweise der Kemmeriboden-Schwinget, die auch als Wiege des Hosenlupfs gilt – ist die Stimmung einzigartig und das Publikum bunt durchmischt. Interessierten «Giele» und «Modis» bietet der Bernisch Kantonale Schwingerverband Einführungskurse an.