Schifffahrt auf dem Bielersee
© Bielersee Schifffahrt

Entlang der Aare – 3. Etappe

Zwischen Bern und Biel fliesst die Aare 50 Kilometer weit durch die Landschaft. Auf der dritten und letzten Etappe unserer Reise folgen wir ihr mit dem Velo. Die Strecke verläuft – ausser an ein paar wenigen Stellen – über Landwege und eignet sich deshalb auch für einen Familienausflug.

Nachdem sich die Aare in einem eleganten Bogen um die Hauptstadt geschwungen hat, verlässt sie das urbane Gefilde Richtung Seeland. Wir steigen am Bahnhof Bern aufs Velo und biegen erst einmal in die Länggassstrasse – sie führt auf dem direktesten Weg aus dem städtischen Gewusel in den Bremgartenwald hinaus. Wer mit kleineren Kindern unterwegs ist, kann für das erste Teilstück den Bus bis zur Haltestelle Felsenau nehmen.

Gleich beim Eingang des Waldes trifft man auf den ersten roten Wegweiser mit der Nummer 8. Die Schilder von Veloland Schweiz zeigen während den nächsten 47 Kilometer bis nach Nidau zuverlässig den Weg.

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Gotthelf-Idylle und himmlische Ruhe

Nach der Fahrt durch den Bremgartenwald treffen wir auf «unseren» Fluss – von nun an führt die Fahrt auf kleinen Strässchen fast immer dem Wasser entlang. Das Erste, das einem auffällt, ist die himmlische Ruhe. Statt Verkehrslärm hört man den Wind durch die Blätter rascheln und das Gezwitscher der Vögel. Ab und zu begegnet man einem anderen Velofahrer, einer kleinen Wandergruppe oder einem Bauern auf seinem Traktor – sonst aber scheint auf dieser Route durch Felder, Wälder und idyllische Weiler die Zeit still zu stehen.

Eine gute halbe Fahrstunde nach Bern wird die Aare plötzlich breiter – wir sind am Wohlensee angekommen. Hier kann man eine erste Pause einlegen, ein Ruderboot mieten, im See ein paar Züge schwimmen oder im Gasthof Kreuz auf einen Kaffee mit Kuchen einkehren. Letzteres legen wir allen Reisenden ans Herz, danach sind Verpflegungsmöglichkeiten entlang der Strecke nämlich eher selten.

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Schwitzen und sause

Nach dem Wohlensee steigt das Gelände an. Während der nächsten Stunde schaltet und schwitzt man – und versteht, warum eine solche Szenerie auch „Faltenlandschaft“ genannt wird: Es geht rauf (manchmal ziemlich steil, aber zum Glück immer nur kurz), runter und wieder hinauf. Wer zwischendurch eine Pause braucht, hält am Dorfausgang von Wickacker an, setzt sich auf das Aussichtsbänkli und erholt sich mit Blick auf die Aare und das imposante Wasserkraftwerk Mühleberg.

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Kurz vor Aarberg wird die Landschaft wieder flacher. Und sie bleibt es bis nach Hagneck, wo die Aare in den Bielersee mündet. Auf diesem Stück fährt man entlang des acht Kilometer langen Hagneckkanals, der 1887 als fast gerader Pfeil (mit einem einzigen Bogen) durch das Seeland gelegt wurde. Hier kann man herrlich rasen – und dabei trotzdem die Aussicht auf das Wasser geniessen.

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Cocktail in Biel

Wer sich während der ganzen Reise auf einen Teller «frische Fische» in einem idyllischen Restaurant am Wasser gefreut hat, geduldet sich am besten, bis er am Ziel ist. Am Südufer des Bielersees wechseln sich Einfamilienhaussiedlungen mit Naturschutzgebieten ab. «Gemütliche Beizli» am See sind selten, und die wenigen, die es hat, sind sehr gut besetzt. Dafür wird man am Ziel für die Geduld belohnt: Im Restaurant La Péniche, das im schönen Holzbau beim Nidauer Barkenhafen untergebracht ist, gibt’s wunderbare Zanderfilet-Knusperli. Danach «verschiebt» man sich am besten noch ein paar Meter weiter auf den Strandboden Biel: Dort holt man sich an der Bar der Beachtown einen Mojito, lässt sich in einen Liegenstuhl fallen und schaut der Aare zu, wie sie nicht weit von hier den Bielersee wieder in Richtung Solothurn verlässt.

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Praktische Infos

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